Eine Firmenflotte hat mehr als nur einen rein praktischen Nutzen. Die Autos werden zu einem entscheidenden Benefit für Mitarbeitende und sind zudem noch das Aushängeschild der Firma, wenn sie auf den Straßen unterwegs sind. Doch mit nationalen sowie firmeneigenen Klimazielen sind viele Verbrennerfahrzeuge nicht mehr zu vereinbaren. Wir zeigen, warum eine elektrische Firmenflotte für alle Beteiligten interessant ist.
Wie viele Unternehmen in Österreich nutzen bereits E-Fahrzeuge?
In Österreich nimmt die Bedeutung der Elektromobilität immer weiter zu. Aus Studien geht hervor, dass bis Ende Februar 2025 insgesamt über 200.000 rein elektrisch betriebene PKW in Österreich zugelassen waren. Wie viele hiervon konkret Teil von Unternehmen waren, lässt sich leider nicht sagen, allerdings setzen immer mehr Betriebe auf E-Fahrzeuge. Grund hierfür sind steuerliche Erleichterungen, Förderungen und positive Umwelteffekte durch die Reduzierung von CO₂-Emissionen.
Unternehmen verbessern durch die Anschaffung einer elektronischen Fahrzeugflotte zudem ihren Ruf nach außen und schaffen einen Benefit für Mitarbeiter, da die private Nutzung von Elektroautos nicht versteuert werden muss. Ein entscheidender Vorteil im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen mit Verbrennermotor.
Finanzielle Anreize beim Umstieg auf eine rein elektrische Firmenflotte
Während sich die Anschaffung für Privatpersonen bereits durch zahlreiche Förderungen und Vergünstigungen lohnt, profitieren Unternehmen von noch umfangreicheren steuerlichen und wirtschaftlichen Vorteilen. In den letzten Jahren haben diese Regelungen in Österreich, aber auch in Ländern mit ähnlichen Vorschriften wie Deutschland für einen Umstieg auf E-Fahrzeuge in Firmenflotten gesorgt.
Zu den entscheidendsten Vorteilen gehören:
- Wegfall der motorbezogenen Versicherungssteuer, da sich diese am Hubraum eines Fahrzeugs orientiert – für E-Fahrzeuge ist sie deshalb irrelevant.
- Die Normverbrauchsabgabe (NoVA) muss bei elektronischen Fahrzeugen nicht bezahlt werden und reduziert den Kaufpreis sehr deutlich.
- 0-%-Sachbezugsregelung, was die Elektroautos besonders attraktiv als Dienstfahrzeuge macht. Bei herkömmlichen Fahrzeugen liegt die Besteuerung der privaten Nutzung zwischen einem und zwei Prozent des Bruttolistenpreises pro Monat.
- Zusätzliche Einnahmemöglichkeiten durch die lukrative THG Quote, die Unternehmen gerade bei großen Flotten deutlich entlasten.
- Vorsteuerabzugsfähigkeit bis zu einem Netto-Listenpreis von 40.000 Euro, was die Gesamtbetriebskosten des Unternehmens deutlich senkt.
Zudem: Bei elektronischen Fahrzeugen müssen natürlich keine weiteren Abgaben geleistet werden, wenn es um den CO₂-Ausstoß geht. Nicht zu vernachlässigen sind die Betriebskosten, die im Regelfall zwischen 30 und 50 Prozent geringer sind als bei Verbrennerfahrzeugen, was sich gerade bei Vielfahrern deutlich zeigt.
Umstieg auf Elektro: Was müssen Unternehmen beachten?
Wenn Unternehmen ihre Firmenflotte auf elektrische Fahrzeuge umrüsten möchten, dann müssen sie einige Dinge beachten, die bei herkömmlichen Verbrennerfahrzeugen vermutlich keine Überlegungen verursachen würden.
Zunächst müssen die Einsatzbereiche analysiert werden: Sind die Reichweiten der geplanten Fahrzeuge ausreichend, um relevante Termine zu erreichen. Zudem sind die Ladekapazitäten entscheidend: Gibt es am Standort genügend Ladesäulen? Wie lange sind die Ladezeiten der einzelnen Fahrzeuge und lassen sich diese in das Tagesgeschäft einplanen?
Im Außendienst und bei Logistikfahrzeugen ergeben sich bei Elektrofahrzeugen zudem neue Herausforderungen bei der Routenplanung. Jegliche Routinestrecken müssen neu gedacht und bei Bedarf eventuell angepasst werden, beispielsweise um die Fahrzeuge auf dem Weg kurz zu laden. Selbstverständlich sollten Mitarbeitende über den geplanten Umstieg und die entstehenden Vorteile informiert werden, um eine höhere Akzeptanz zu schaffen.
Nicht zuletzt: Auch wenn Elektrofahrzeuge in den meisten Fällen deutlich günstiger sind, sollten alle Kosten über den Lebenszyklus des Fahrzeugs berechnet werden. Andernfalls kann es schnell passieren, dass bei der Erneuerung der Firmenflotte unerwartete Verluste auftreten.
Beispiel: So viel Geld spart ein elektrischer Fuhrpark ein
Elektrofahrzeuge sorgen aufgrund der oben genannten steuerlichen Vorteile und der geringeren Betriebskosten für enorme Ersparnisse in einem Unternehmensfuhrpark. Je nach spezifischen Bedingungen und Fahrprofilen können bis zu 60–70 Prozent der Betriebskosten im Vergleich zu Verbrennermotoren eingespart werden. Das größte Einsparpotenzial liegt dabei in den geringeren Kraftstoffkosten sowie den niedrigeren Aufwendungen für Wartung und Ersatzteile.
Wichtig: Selbstverständlich sollte eine bezahlte und intakte Flotte an Fahrzeugen nicht sofort und ohne Überlegungen durch Elektrofahrzeuge ersetzt werden. Hier ist dennoch die wirtschaftliche Rentabilität ein entscheidender Faktor. Lediglich dann, wenn sowieso neue Fahrzeuge angeschafft werden müssen, ist es heute in den meisten Fällen die beste Lösung, auf eine rein elektrische Flotte zu setzen.